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History | Dunkelste Zeit des 20. Jhdt.

Franz Fröschl: Zwangsverpflichtet bei der Schutzstaffel

Der 94-jährige Franz Fröschl war im Zweiten Weltkrieg Mitglied der Waffen-SS ("Schutzstaffel"), einer Elitetruppe der NS-Armee, die in unzählige Kriegsverbrechen verwickelt war. Der Bauernsohn aus Oberösterreich war im Sommer 1943 zur SS zwangsverpflichtet worden. Er wurde Funker, seine Division war am Balkan in der Partisanenbekämpfung eingesetzt und wurde schließlich in Budapest eingeschlossen. Nach der Gefangennahme durch die Rote Armee folgten fünf Jahre Sibirien - Fröschl musste bei - 45 Grad Eisenbahnschienen händisch verlegen. Seine Hände sollten amputiert werden, der Lagerarzt rettete sie mit einer Rosskur, die Fröschl ein Herzleiden einbrachte. 1950 kam Fröschl als 24-Jähriger wieder nach Hause. Der Heimkehrer wurde mitten in der Nacht auf dem Linzer Bahnhof von Familie, Nachbarn und Freunden mit der Landeshymne empfangen. Fröschl fand zurück ins Leben, zunächst als Gendarm, dann beim Bundesheer.

Sendung: ZIB 2
Gestaltung: Fritz Dittlbacher
Interview mit: Zeitzeuge Franz Fröschl